Internationaler Appell zum Boykott von FPÖ-Ministern
Persönlichkeiten aus verschiedenen Ländern haben zum Boykott der FPÖ-Minister in der österreichischen Regierung aufgerufen.
In einem Aufruf, der von "Le Monde" im Internet veröffentlicht wurde, heißt es,"die Erben des Nazismus" hätten eine "Machtstellung in der neuen österreichischen Regierung" erlangt mit den sechs von der FPÖ gestellten Ministern. Sie kritisieren "das Schweigen und die Apathie" angesichts des Eintritts "der extremen Rechten" in die österreichische Regierung. Dagegen müsse "resolut" Stellung bezogen werden.
Zu den Unterzeichnern des Boykotts unter der Führung von Benjamin Abtan vom "European Grassroots Antiracist Movement" (EGAM) mit Sitz in Paris und dem französischen Ex-Außenminister Bernard Kouchner gehören auch Serge und Beate Klarsfeld, bekannt für ihr Engagement gegen nationalsozialistische Täter und Kollaborateure. Ferner der frühere Präsident von Osttimor und Friedensnobelpreisträger Jose Ramos-Horta, der frühere spanische Außenminister Miguel-Angel Moratinos, sowie die frühere kanadische Premierministerin Kim Campbell.
Bereits am 18. Dezember hatte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte den neuen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und dessen Rechtskoalition als Gefahr für Europa kritisiert. Der Antritt der Regierung aus ÖVP und FPÖ sei eine "gefährliche Entwicklung im politischen Leben Europas", sagte Hochkommissar Said Raad al-Hussein damals der Nachrichtenagentur AFP in Genf. Auch die deutsche Grünen-Chefin hatte Österreich am Donnerstag als "abschreckendes Beispiel" genannt.